Rede von Klaus Nagel anlässlich der Regionsversammlung vom 14.11.2017


-Es gilt das gesprochene Wort!-

 

Redebeitrag des abfallpolitischen Sprechers der FDP-Fraktion Region Hannover Klaus Nagel zu TOP 9/BDs. 739 (IV)/“Dritte Änderung der Abfallgebührensatzung; Weisung an die Vertretung der Region Hannover in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes aha – Sammlung von Altpapier (blaue Säcke, Tonnen)“

 

 

 

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

das Wirtschaftsunternehmen aha sammelt den Wertstoff Papier im Gebiet der Region Hannover ein und verkauft es wieder. Mit dem Ertrag hieraus können die Abfallentsorgungskosten des Zweckverbandes aha maßgeblich gesenkt werden.

 

Das erklärte strategische Ziel von aha ist es, dass - wo immer möglich -  die Altpapiertonne statt des blauen Altpapiersacks von den aha-Kunden genutzt wird. Die Umsetzung dieses Ziels mit dem geplanten künftigen Verkauf der bisher kostenlosen blauen Säcke für die Altpapierentsorgung zum Stückpreis von 5 Cent (eine Rolle mit 20 Stück kostet also künftig 1,- €), die Verteilung von Flyern, in denen die  Kunden mit folgender Aufforderung zum Umstieg auf die Altpapiertonne bewegt werden sollten – Zitat: „Sei doch kein Sackgesicht!“, und der Abbau von Altpapiercontainern auf den Wertstoffinseln haben auf uns insgesamt den Ein-druck einer Erziehungsmaßnahme mit der offensiven Bewerbung eines Umstieges vom blauen Sack auf die Papiertonne gemacht.

– Zu diesem Vorgehen sagt die FDP: „Nein!“   Wir haben uns immer für den Erhalt der Wahlfreiheit eingesetzt – sowohl bei der Restmüllentsorgung als auch bei der Abfuhr von Altpapier.

 

Nachdem ich viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema geführt habe, ist mein Eindruck, dass aha aufgrund dieser Maßnahmen derzeit ein Image-Problem hat, das insbesondere auf folgende Ursachen zurückzuführen ist:

 

1. Direkte und indirekte Preiserhöhungen;
2. Erziehungsversuch bei den Kundinnen und Kunden von aha ( - den Gebührenzahlern);
3. Marketing-Desaster mit der Aufforderung an die Kunden, doch kein Sackgesicht zu sein;
4. Abzug von Papier-Containern von Wertstoffhöfen


Unsere Lösungsansätze und Vorschläge lauten wie folgt – entsprechend unseres Mottos „Zuhören – Überlegen – Handeln“:

 

1. Aha sollte auf die Kosten-Erhebung auf die bis dato kostenfreien blauen Säcken für die Entsorgung von Altpapier verzichten!
- Die für die Bereitstellung entstehenden Kosten betrachten wir als normale Betriebskosten – genauso wie die Kosten, die für die Bereitstellung von Tonnen für die Entsorgung von Restabfall, für die Fahrzeug- und Kraftstoffkosten und für die Müllabfuhrwagen sowie für die Vorhaltung von Personal entstehen.


2. Aha sollte (wieder) mehr Papier-Container bereitstellen!
- Hierzu haben wir etliche Bürgerhinweise erhalten.


3. Wir fordern aha auf, künftig auf Erziehungsversuche wie bei den erwähnten „Sackgesicht-Flyern“ zu verzichten! (Die FDP-Fraktion setzt weniger auf Prinzip einer strengen Reglementierung, sondern darauf, dass Kunden über das Setzen von Anreizen motiviert werden, sich regelkonform zu verhalten.) 


4. Aha sollte stattdessen verschiedenste ineinandergreifende Marketingmaßnahmen ergreifen, die:


a. …zur Verbesserung des Images von aha beitragen;
b. … dazu geeignet sind, dass Super-Dienstleistungsangebot von aha besser herauszustellen – insbesondere auch bei den zahlreichen Wertstoffhöfen und Sammelstellen im gesamten Regionsgebiet;
c. …und als modernes Unternehmen für insgesamt mehr Transparenz in Hinsicht auf die Gebühren und entsprechende Leistungen sorgen

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Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!