FDP lehnt Klimanotstand für Wunstorf ab


Der Vorsitzende des FDP-Stadtverbandes Wunstorf und Regionsabgeordnete Daniel Farnung lehnt das Ansinnen der Wunstorfer Grünen, in der Stadt den Klimanotstand auszurufen, ab. Der umweltpolitische Spre­cher der FDP-Regionsfraktion macht darauf aufmerksam, dass die schlechten CO2-Zahlen (11,8 Tonnen pro Kopf) ausweislich der von der Regionsverwaltung vorgeleg­ten CO-Bilanz für Wunstorf zum überwiegenden Teil mit dem Standort der Deponie in Kolenfeld zusammenhängen.

 

„Der Abfallwirtschaftsbetrieb schlägt mit 97.398 CO2-Äquivalent zu Buche. Das ist für Wunstorf der mit Abstand höchste Verursacher“, stellt Farnung klar. Auf der Deponie in Kolenfeld landet der Abfall von 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern der Region Hannover. Daher gehört das Thema auch dort hin, so Farnung. Er erinnert daran, dass die Regionsversammlung im November 2019 fraktionsübergreifend - mit Ausnahme der Fraktionen der AfD und der „Hannoveraner“ - ein Klimapaket verabschiedet hat, mit dem die Region ihre selbstgesteckte CO2-Ziele erreichen soll. Für die Umsetzung stellt die Region 15 Millionen Euro bis 2023 zur Verfügung.

 

„CO2 macht an den Stadtgrenzen keinen Halt. Daher ist es unsinnig, in Wunstorf den Klimanotstand auszurufen, wenn man auf den größten CO2-Treiber gar keinen Ein­fluss hat“, meint Farnung. Er erinnert daran, dass die Region selbst keinen Klimanotstand ausgerufen hat, weil der Kohlendioxidausstoß im Raum Hannover bereits jetzt um rund ein Drittel niedriger ist als im Rest der Republik - so die CO2-Bilanz der Region. Farnung betont, dass das Klima weltweit in Not sei, das habe die Regionsversammlung in dem interfraktionel­len Antrag zum Ausdruck gebracht.

 

„Es geht nicht darum, die Klimakrise zu leugnen, sondern zu verdeutlichen, dass mit reiner Symbolik - wie dem Ausrufen des Klimanotstands - die CO2-Bilanz Wunstorfs nicht verbessert wird. Wir sollten uns vor Ort darauf konzentrieren, die Stadtverwal­tung dabei zu unterstützen, in ihren ureigenen Aufgabenbereichen den Weg zur Kli­maneutralität einzuschlagen. Dazu gehört aus meiner Sicht, dass der städtische Klima-schutzmanager sich um den Aufbau eines kommunalen Energiemanagements in Wunstorf kümmert, womit wir Energie einsparen und somit CO2- reduzieren können“, schließt Farnung.