Gemeinsamer Besuch mit MdB Grigorios Aggelidis bei K+S in Sigmundshall / Wunstorf


Region Hannover; Die FDP-Fraktion Region Hannover hat am Donnerstag, 24.01.2019, zusammen mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Grigorios Aggelidis das Werk Sigmundshall der K+S Kali GmbH in Wunstorf-Bokeloh besucht, um sich über aktuelle Arbeitsschwerpunkte am Standort nach Einstellung der Gewinnung, Förderung und Weiterverarbeitung von kali- und magnesiumhaltigen Rohsalzen zum Ende letzten Jahres sowie über die Planungen des Unternehmens zur Sicherung, Haldenabdeckung und –begrünung zu informieren. Der lokale FDP-Regionsabgeordnete aus Wunstorf Daniel Farnung, zugleich Vorsitzender der FDP Wunstorf, sagte dem Werksleiter Gereon Jochmaring politische Unterstützung bei der Umsetzung der geplanten Vorhaben zur Ansiedelung neuer industrieller und weiterer Arbeitsplätze am Standort in Wunstorf zu.

 

Werksleiter Jochmaring erläuterte der FDP-Besuchergruppe die Gründe, weshalb K+S die Entscheidung zur Schließung des Werks getroffen hatte. Diese lagen insbesondere in der Tatsache begründet, dass wirtschaftlich gewinnbare Vorräte am Standort des Werks Sigmundshall zur Neige gegangen waren. In Bezug auf eine erreichte Abbautiefe von 1.400 Metern mit Gesteinstemperaturen von bis zu 60 Grad Celsius waren Grenzen der technischen Machbarkeit und der körperlichen Belastungsfähigkeit der Mitarbeitenden erreicht.

 

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Grigorios Aggelidis aus Neustadt am Rübenberge sprach Werksleiter Jochmaring seinen Respekt aus angesichts des engen Zeitrahmens seit Beschluss der Konzernleitung zur Schließung des Werks Sigmundshall am 29.11.2017 bis zur erfolgten Teilschließung des Werks Ende 2018 unter Berücksichtigung des in 2018 vereinbarten Sozialplans, dessen Ziel es war, möglichst allen Beschäftigten eine Zukunftsperspektive – vorzugsweise innerhalb der K+S Gruppe – aufzuzeigen.

 

Jochmaring und der Pressesprecher für alle deutschen Standorte der K+S Ulrich Göbel erläuterten die weiteren Planungen für die Sicherung des Bergwerks sowie für die Haldenabdeckung und –begrünung am Standort des Werks Sigmundshall. Nach Eintritt in die Verwahrphase ab 01.01.2019 würden die erforderlichen Maßnahmen zur Vorbereitung der Flutung einen Zeitraum von voraussichtlich vier Jahren in Anspruch nehmen. Auf Nachfrage der Vorsitzenden der FDP-Fraktion Region Hannover Christiane Hinze führte Jochmaring aus, dass Arbeitssicherheit und Unfallschutz oberste Priorität bei den anstehenden Rückbauarbeiten haben. Nach Ende der Sicherungsmaßnahmen unter Tage Ende 2022 soll mit der Flutung begonnen werden, die auf der Basis von in Niedersachsen geltenden komplexen rechtlichen Regelungen vorgenommen werden müsse. Ein entsprechender Betriebsplan sei bereits beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) eingereicht worden. Das erforderliche geomechanische Gutachten über die Auswirkungen der Flutung sei beauftragt. Die Flutung solle über den Schacht in Wunstorf-Kolenfeld erfolgen, der wegen seiner Lage außerhalb von Ortschaften auch verkehrstechnisch besonders geeignet sei. Für die Fortsetzung und Vervollständigung der Haldenabdeckung seien weitere Flächenerweiterungen um die Halde herum nicht erforderlich. Die Abdeckung erfolge mit einem Substratgemisch, dessen wesentlicher Bestandteil Material aus dem Recycling von Aluminium-Salzschlacken sei. Die Abdeckung solle im Jahr 2033, die Begrünung in 2038 abgeschlossen sein. Die Begrünung der Halde ermögliche eine deutliche Reduzierung der durch Regen anfallenden Haldenabwässer. Das Ende der Grubenflutung sei für das Jahr 2043 vorgesehen.

 

Abschließend erklärte Werksleiter Jochmaring auf Nachfrage der FDP-Besuchergruppe, dass für Sicherung, Flutung, Abdeckung und Begrünung der Halde in ausreichendem Maße Rückstellungen vom Konzern gebildet worden seien, um die hierfür erforderlichen Maßnahmen finanzieren zu können. Jochmaring und Göbel betonten, dass es ihr gemeinsames erklärtes Ziel sei, dass spätestens ab 2023 neue industrielle Arbeitsplätze am Standort in Wunstorf-Bokeloh angesiedelt werden. In Bezug auf die Betriebsgebäude würden derzeit bereits intensive Überlegungen angestellt, diese zum Beispiel zur Nutzung durch Start-up-Unternehmen zur Verfügung zu stellen und somit aktive Wirtschaftsförderung vor Ort voranzubringen. Vorgesehen ist darüber hinaus, dass der Standort von der K+S Gruppe als Innovationszentrum für die Entwicklung und Ansiedlung neuer Geschäftsaktivitäten genutzt wird.