Redebeitrag des umweltpolitischen Sprechers Daniel Farnung in der Regionsversammlung am 12.11.2019 zum interfraktionellen Antrag „Klima in Not – Klimaschutz der Region konkretisieren und verbindlich festlegen“


-Es gilt das gesprochene Wort!-

 

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

für die FDP-Fraktion möchte ich betonen, dass auch wir es ausdrücklich begrüßen, dass heute unter Beteiligung der großen Mehrheit der Fraktionen und Gruppen in der Regionsversammlung ein gemeinsamer Antrag zur Verbesserung der Klimaschutzmaßnahmen in der Region Hannover auf den Weg gebracht wird. Mit unserem gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenkatalog setzen wir auch ein Zeichen gegen reine Symbolpolitik, wie es das Ausrufen eines Klimanotstandes bedeutet hätte!

 

Zumal die Region in den vergangenen Jahren ja eine Menge zur Reduktion der Treibhausgase unternommen hat: Stichworte Masterplan von Region und Stadt Hannover, das Klimaschutzkonzept, die Arbeit der Klimaschutzleitstelle und der Klimaschutzagentur der Region. Trotzdem erreichen wir unsere selbstgesteckten Klimaschutzziele bis 2020 (minus 40 Prozent CO2 gegenüber 1990) nicht. Dass wir das nicht erreicht haben, liegt auch an externen Faktoren – CO2 kennt keine Grenzen!

 

Daher haben sich die sieben Fraktionen darüber ausgetauscht, wie wir dem Klimaschutz in der Region mehr Dynamik geben können. Das vorgelegte 10-Punkte-Programm ist das Ergebnis.

 

Für die FDP-Fraktion möchte ich betonen, dass wir den Vorschlag der Verwaltung, die Präambel unseres interfraktionellen Änderungsantrags zu ergänzen, sehr unterstützen: Ein zu erarbeitendes Umsetzungskonzept zu allen zehn Klimaschutz-Maßnahmen mit Bezug auf Bearbeitungsschritte, Finanzierungsbedarf, Rekrutierung von Fördermitteln und eine jeweilige Aufgabenträgerschaft trägt zur Verbindlichkeit unseres Beschlusses erheblich bei! Gleichzeitig werden wir mehr Transparenz über die Effizienz der voranzutreibenden Maßnahmen für mehr Klimaschutz erhöhen und erhalten so die Chance, Zielführende Maßnahmen stetig weiter zu entwickeln und bei Bedarf an neue technologische Entwicklungen anzupassen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

wir Freidemokraten setzen bei den verbindlich und konkret voranzutreibenden Maßnahmen für besseren Klimaschutz besonders auf Förderungen für innovative Vorhaben wie den Ausbau der Ladeinfrastruktur, nicht nur für Elektrofahrzeuge, sondern auch im Bereich der Wasserstofftechnologie. Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck im Bereich der individuellen Mobilität deutlich zu verkleinern.

 

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt ist aus unserer Sicht, durch eine klimafreundliche Aufforstung von Waldgebieten in der Region Hannover einen Beitrag zur Verbesserung des Klimaschutzes zu leisten. Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Region Hannover, dem Landvolk und diversen Naturschutzorganisationen unabdingbar, um bis zum Herbst 2020 ein entsprechendes Konzept dafür zu entwickeln.

 

Wir wollen das ehrgeizige Ziel erreichen, einen Anteil von 10% der Waldflächen als Naturwald zu erhalten und den Anteil der Laubbäume auf über 65% zu erhöhen. Hintergrund ist, dass die Umwandlung von Nadel- zu Laubholz der effektivere CO2-Filter/Speicher ist. Der Anteil von 10% Naturwald soll in erster Linie zur Arterhaltung und Biodiversität beitragen. Wir wollen auch überprüfen, ob sich durch den Klimawandel Naturwälder anpassen und selbstständig regenerieren.

 

Und schließlich erachten wir es als Priorität, durch eine Wiedervernässung der Moore die Filterkapazitäten für CO2 in der Region Hannover deutlich zu erhöhen. In der Region Hannover befindet sich hierfür mit der (Nord)hannoverschen Moorgeest ein hervorragend geeignetes Gebiet, welches als effektiver CO2-Speicher genutzt werden kann. Daher ist es wichtig, dass wir schnellstmöglich sondieren, welche weiteren Flächen in der Region Hannover hierfür geeignet und verfügbar zum Ankauf sind.

 

Und schließlich setzen wir Freien Demokraten beim Thema Klimaschutz auf mehr interkommunale Zusammenarbeit zwischen Region Hannover und den 21 Städten und Gemeinden in der Region Hannover. Die CO2-Bilanzen der Region Hannover einerseits und die der Städte und Gemeinden andererseits werden hierfür eine maßgebliche Grundlage darstellen und den fachlichen Austausch zwischen den Regionskommunen und Region fördern.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!